Zusammenfassung
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1.
Bei einer Anzahl von Präparaten pflanzlicher Tannide wurden nach kataphoretischer Methode die Werte des ζ-Potentials der Teilchen untersucht.
Die Teilchen besitzen ein dem Wasser gegenüber negatives ζ-Potential, dessen Wert bei von Elektrolyten gereinigten Präparaten am höchsten ist.
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2.
Beim Hinzufügen von Säure fällt das ζ-Potential linear je nach dem pH und erreicht den Nullwert bei pH=1. Beim Hinzufügen von Basen fällt das Potential viel weniger und bleibt bei einem Grenzwert stehen. Die Fichtenrinde- und Eichenholzpräparate weisen in dieser Beziehung einen nur geringen Unterschied auf.
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3.
Die konduktometrische und potentiometrische Titration gereinigter Fichtenrinde- und Eichenholztannidpräparate erlaubten es, deren Säurenatur mit zwei Dissoziationsstufen festzustellen. Die erste mit einer Konstante in der Größenordnung 10−5 gehört scheinbar der Karboxylgruppe, die zweite.(Eichenholz 10−8, Fichtenrinde 10−10) den Phenolgruppen in verschiedener Lage.
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4.
Es wird der semikolloide Charakter pflanzlicher Tannide festgestellt und ein Bild vom Bau der Teilchen in Lösungen unter verschiedenen Bedingungen gegeben.
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Sokolow, S.I., Koliakowa, G.E. Zur physikalischen Chemie der Gerbung. Kolloid-Zeitschrift 72, 74–81 (1935). https://doi.org/10.1007/BF01440305
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