Zusammenfassung
Die hohe Anzahl von Pseudorezidiven in der Gallenchirurgie (fälschlich als Postcholecystektomiesyndrom bezeichnet) verpflichtet jeden Chirurgen, eine möglichst genaue Revision der tiefen Gallenwege zum Ausschluß eines Steines oder sonstiger Hindernisse auszuführen. Es wird kurz auf die Untersuchungsmöglichkeiten und die einzelnen Operationsverfahren eingegangen und anschließend unser Vorgehen bei der Papillotomie sowie die Indikationen und Komplikationen bei diesem Eingriff besprochen. Es werden ferner die Beziehungen zwischen dem Steinleiden und den Papillenveränderungen dargestellt. In 5 Jahren wurden 192 Papillotomien ausgeführt. Von den 158 Nachuntersuchten waren 84% völlig beschwerdefrei. 5% mußten als Versager angesehen werden. 11% wiesen Restbeschwerden durch die Begleitpankreatitis auf. Von den der Papillotomie immer angelasteten Komplikationen sahen wir nur 4mal solche. Die Mortalität war in unserem Material 2,5mal höher als bei den einfachen Cholecystektomien.
Literatur
Breitfeliner, G., u.P. Brücke: Neue Aspekte bei der sogenannten stenosierenden Papillitis. Langenbecks Arch. klin. Chir.306, 191 (1964).
Brücke, H.: Die Eingriffe am Gallensystem. Wien-Bonn: Maudrich 1956.
—: Cholangiometrie: Die Messung des Standarddurchflusses als diagnostische Hilfsmittel in der Chirurgie der Gallenwege. Chirurg32, 9 (1961).
—: u.H. Mayer: Die bedeutung der transduodenalen Sphincterotomie in der modernen Gallenchirurgie. Langenbecks Arch. klin. Chir.292, 634 (1959).
Deister, J.: Die intraoperative Cholangioskopie, ein Fortschritt für die Gallenwegsdiagnostik. Langenbecks Arch. klin. Chir.303, 111 (1963).
Dietrich, K. F.: Endoskopie oder Fernsehradioskopie der Gallenwege. Langenbecks Arch. klin. Chir.301, 335 (1962).
Fritsch, A.: Die Eingriffe an den tiefen Gallenwegen. Langenbecks Arch. klin. Chir.302, 524 (1963).
—: Sphinkterotomie und Papillenplastik. Langenbecks Arch. klin. Chir.290, 146 (1958/59).
—: Cholangiometrische Untersuchungen über die Wirkung der transduodenalen Papillotomie auf den Papillendurchfluß. Langenbecks Arch. klin. Chir.310, 73 (1965).
—, u.P. Fuchsig: Operationstaktik der Gallenwegsrevision untersuesonderer Berücksichtigung der transduodenalen Papillotomie. Langenbeck, Arch. klin. Chir.313, 272 (1965).
Gieseler, H., H. Speckmann undH. v. Babo: Zur Bougierung der Papilla Vatei. Langenbecks Arch. klin. Chir.303, 433 (1963).
Grill, W.: Indikation und Technik der intraoperativen Gallengangsrevision. Chirurg32, 1 (1961).
—, u.H. Pichlmaier: Die Schädigungsfolgen der instrumentellen Gallengangsrevision. Chir. Praxis4, 423 (1961).
——, undM. Hernandez: Experimentelle Untersuchungen über den Verschulußmechanismus der distalen Gallenwege nach transduodenaler Sphincterotomie. Langenbecks Arch. klin. Chir.302, 221 (1963).
Hess, W.: Die stenosierende Papillitis. Chir. Praxis1, 23 (1957).
—: Cholangiographische Befunde bei Beschwerden nach Cholecystektomie. Langenbecks Arch. klin. Chir.282, 856 (1955).
Hornykiewytsch, Th.: Die intravenöse Cholangiographie. Stuttgart: Thieme 1956.
Kern, E.: Operationstaktik der Gallenwegsrevision. Langenbecks Arch. klin. Chir.313, 264 (1965).
Mollowitz, G., u.F. Heuck: Röntgenkinematographische Untersuchungen nach Operationen an den Gallenwegen. Langenbecks Arch. klin. Chir.301, 337 (1962).
Nieder, F.: Die Papillenplastik zur Behebung der Stenosen der Papilla Vateri und ihre anatomischen Grundlagen. Langenbecks Arch. klin. Chir.285, 455 (1957).
Reichle, R., u.E. Kraft: Erfahrungen mit der Sphincterotomie. Langenbecks Arch. klin. Chir.303, 11 (1963).
Reifferscheid, M., u.R. Philipp: Die symptomatische Papillitis. Langenbecks Arch. klin. Chir.313, 279 (1965).
Schultheiss, H. R., M. Rossetti undH. U. Oeri: Reversible Papillitis beim Gallensteinleiden. Langenbecks Arch. klin. Chir.313, 282 (1965).
Stiller, H.: Probleme bei der Behandlung von Galleabflußstörungen im distalen Gangapparat und an der Papille. Langenbecks Arch. klin. Chir.303, 41 (1963)
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Weber, F. Erfahrungen mit der transduodenalen Papillotomie. Arch. f. klin. Chir 315, 199–207 (1966). https://doi.org/10.1007/BF01440186
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01440186