Zusammenfassung
Endoxan in therapeutischen Dosen führt bei der Ratte, wie das bereits vom Menschen her bekannt ist, zu einem Leukocytenabfall und bei unveränderter Dosierung darüber hinaus zu Veränderungen der Serumlabilitätsproben und zu feingeweblich nachweisbaren Parenchymschäden der Leber und Niere dieser Tiere. Sie können histologisch als sog. seröse Entzündung der Leber und als toxische Nephrose klassifiziert werden. Parallel laufende Veränderungen im feingeweblichen Bild der Leber und in dem des Jensen-Sarkomes der Ratte nach Endoxan werden besprochen. Die Möglichkeit gleichsinniger Wirkungsprinzipien des Cytostaticums in Tumor und Parenchym wird am Beispiel einer Zwischenwirkung von Nicotinsäureamid diskutiert.
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Kallenbach, H., Schattenfroh, C. Endoxan-Nebenwirkungen bei Langzeitbehandlung, zugleich ein tierexperimenteller Beitrag zur Theorie der sog. serösen Entzündung der Leber. Arch. f. klin. Chir 296, 517–527 (1961). https://doi.org/10.1007/BF01439539
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