Das Fadenziehen der Stärkelösungen

Zusammenfassung

• 1. Passend konzentrierte Stärkelösungen sind fadenziehend.

• 2. Die Spinnbarkeit finden wir an den Amylopektinfraktionen wieder, während die Amyloamylosenlösungen ohne weiteres keine Fäden geben. Die Erythroamylosen spinnen nicht.

• 3. Die Fadenlänge nimmt mit steigender Temperatur ab, mit steigender Konzentration bis zu einer gewissen Grenze zu.

• 4. Die Amylopektine verschiedener Stärkearten spinnen verschieden. Die hochhydratisierten Amylopektine der Stärken des Kartoffeltypus geben lange, die weniger hydratisierten Gramineenamylopektine kurze oder gar keine Fäden.

• 5. Die Steigerung der Hydratation durch Alkalizusatz erhöht die Spinnbarkeit.

• 6. Die nicht spinnenden Amylosen werden spinnbar, wenn man sie mit Alkohol und Alkali kombiniert.

• 7. Für das Spinnen ist allem Anschein nach ein richtiges Zusammenwirken der Assoziationsund Solvatationstendenz notwendig, so daß das System zwar flüssig erscheint, aber doch einer Trennung der Teilchen einen genügenden Widerstand entgegensetzt.

• 8. Diese Eigenschaften sind bei den Stärkesubstanzen konstitutiv bedingt und können auf Grund der heutigen Vorstellungen über den Aufbau der Stärke befriedigend erklärt werden.