Zusammenfassung
Zur Überprüfung der Gefäßverhältnisse im Ligamentum capitis femoris wurden histologische Untersuchungen an 40 Hüftkopfbändern von 20 Leichen (Alter: 15–67 Jahre) durchgeführt. Je zehn Schnitte aus verschiedenen Bandabschnitten wurden mit Hämatoxylin-Eosin und nachvan Gieson gefärbt. Es standen somit 800 histologische Präparate zur Durchmusterung zur Verfügung. Arterielle Gefäße fanden sich in sämtliche Präparaten. Die Zahl der Arterien sowie deren Größe zeigten deutliche Unterschiede. Die Gefäßanzahl lag zwischen zwei und sieben Arterien; durchschnittlich wurden zwei bis fünf arterielle Gefäßchen gefunden. Der Lumendruchmesser schwankte von kaum meßbarer Größe bis zu 1,9 mm. Der Wert für das durchschnittliche Arterienlumen lag zwischen 0,2 und 1,01 mm. In bezug auf Alter und Geschlecht ergaben sich keine Unterschiede. Bei der Kleinheit der arteriellen Gefäßchen und der Variationsbreite der erhobenen Befunde ist anzunehmen, daß der Vascularisation des Schenkelkopfes über die Gefäße im Ligamentum capitis femoris keine entscheidende Bedeutung zukommt, daß diese Gefäße aber das Auftreten einer Kopfnekrose im Sektor des Bandansatzes verzögern oder verhindern können.
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Herrn Professor Dr.H. Kuntzen zum 70. Geburtstag.
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Schink, W., Parhofer, R. Histologische Untersuchungen über die Größe der Arterien im Ligamentum capitis femoris. Arch. f. klin. Chir 300, 306–313 (1962). https://doi.org/10.1007/BF01439230
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