Zusammenfassung
Die deutliche Abnahme postoperativer Komplikationen nach Lungenresektionen, die wir bei unserem Krankengut seit dem Jahre 1956 beobachten, führen wir auf die Änderung der Nahttechnik des Bronchialstupfes zurück, der seither nach der Methode vonKlinkenbergh versorgt wird. Da die Zusammensetzung unseres Krankengutes sich nicht in Richtung einer bestimmten Erkrankung verschoben hat und die Indikationsstellung, vor allem auch bei der Tuberkulose, nicht geändert wurde, muß die immer wieder hervorgehobene Bedeutung der Bacillenresistenz als wichtigste Ursache postoperativer Komplilkationnen zumindest als zweifelhaft bezeichnet werden. Die zunehmende Erfahrung bei der Nachbehandlung der unvermeidbaren Komplikationen führte zu ständig besseren Ergebnissen, die zahlenmäßig und graphisch an unserem Krankengut demonstriert werden. Die Grundsätze, nach denen unser Nachbehandlungsplan sich richtet, werden kurz umrissen.
Daraus ergibt sich für uns die Forderung, bei postoperativen Komplikationen nach partiellen Lungenresektionen wegen Tuberkulose oder unspezifischen Erkrankungen so spät wie möglich, beim Carcinom aber so früh wie möglich eine Thorakoplastik vorzunehmen. Alle infizierten Pneumonektomiehöhlen, zumal bei bestehender Fistel, werden ebenfalls so früh wie möglich mit einer plastischen Operation behandelt. Hiervon ausgenommen sind die rein spezifischen Empyeme ohne Fistel, die immer einer konservativen Spülbehandlung zugeführt werden.
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Herrn Professor Dr. W.Wachsmuth zum 60, Geburtstag.
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Hart, W. Infizierte Resthöhlen nach partiellen und totalen Lungenresektionen, Behandlung und Ergebnisse. Arch. f. klin. Chir 293, 452–464 (1960). https://doi.org/10.1007/BF01438585
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