Zusammenfassung
An Hand von 7346 Beobachtungen wurde nachgewiesen, daß die Zahl der Operationen im Sommer-und Winterhalbjahr verschieden ist. Dabei bestehen Abhängigkeiten vom Lebensalter, vom Geschlecht und von der Grundkrankheit.
Bei „Herzkranken” treten diese Einflüsse deutlicher zutage als bei „Herzgesunden”. Ebenso beeinflußt die frühere Auseinandersetzung mit „Stress” die Operationshäufigkeit in Sommer und Winter.
Postoperative Lungenaffektionen — wie Bronchitiden und Lungenentzündungen — treten im Winter häufiger auf als im Sommer. Die Wundheilungsstörungen werden bei Frauen im Winter häufiger beobachtet. Postoperative Peritonitiden komplizieren sowohl bei Männern als auch bei Frauen im Sommer häufiger den postoperativen Verlauf.
Hinsichtlich der Mortalität ließ sich ein Einfluß von Sommer und Winter nicht nachweisen.
Als Ursache für diese Ergebnisse wird die durch Sommer und Winter bedingte entgegengesetzte Verschiebung der Reaktionslage im vegetativen System verantwortlich gemacht. Auf diese Weise werden offenbar Störungen im Regulationsmechanismus ausgelöst, die so heftige Beschwerden verursachen können, daß die Indikation zur Operation gegeben ist und der postoperative Verlauf beeinflußt werden kann.
Literatur
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Statistischen Abteilung (Leiter: Dr. H. Döring) des Max-Planck-Institutes für Tierernährung und Tierernährung (Direktor: Prof. Dr. M. Witt).
Speyer a. Rh., Stiftungskrankenhaus.
Mit 2 Textabbildungen.
Die Untersuchungen wurden mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft durchgeführt.
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Seulberger, P., Döring, H. & Peters, H. Jahreszeitliche Einflüsse auf chirurgische Erkrankungen und auf deren postoperative Verlauf. Arch. f. klin. Chir 277, 295–305 (1953). https://doi.org/10.1007/BF01438575
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