Zusammenfassung
Die Trübungserscheinungen der Natriumstearat-,-palmitat-, -myristat-, -laurat- und-oleatlösungen wurden innerhalb eines weiten Temperaturbereiches nephelometrisch untersucht. In den Lösungen aller dieser Seifen treten unter geeigneten Bedingungen zwei voneinander scharf getrennte Trübungsgebiete auf. Die Trübungen rühren von Hydrolyseprodukten her, und zwar besteht die trübende Substanz des unteren (ersten) Gebietes aus freier Fettsäure und diejenige des höheren (zweiten) Gebietes aus saurer Seife. Das Verschwinden der ersten Trübung mit steigender Konzentration beruht darauf, daß die hydrolytisch gebildete Fettsäure von einer bestimmten Konzentration an beinahe quantitativ von neutraler Seife zu saurer Seife gebunden wird. Das Verschwinden der zweiten Trübung steht mit dem zunehmenden Assoziationsbestreben der Seifensubstanz in Zusammenhang, welche die Bildung einer löslicheren und wahrscheinlich alkalireicheren sauren Seife zur Folge hat. Mit steigender Temperatur unterliegt die in der Lösung suspendierte Säure-Seifensubstanz einer Umwandlung, bei welcher ihre vorher deutlich kristalline Struktur verloren geht; die Umwandlung trifft schon bei einer Temperatur mehrere Grade unterhalb des Schmelzpunktes der zugehörigen Fettsäure ein.
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Ekwall, P. Zur Kenntnis der Konstitution der verdünnten Seifenlösungen. Kolloid-Zeitschrift 77, 320–333 (1936). https://doi.org/10.1007/BF01433523
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01433523