Zusammenfassung
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1.
Die gerbende Wirkung verschiedener Metallverbindungen auf Gelatine wurde mit Hilfe der Ermittlung der Lösungsdauer der entsprechend behandelten Gelatinefilme untersucht und diese Methode im Vergleich zu den schon bekannten diskutiert.
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2.
Es hat sich gezeigt, daß die untersuchten Verbindungen zweiwertiger Metalle keine gerbende Wirkung ausüben, daß aber die der dreiund mehrwertigen die Lösungsdauer der Gelatine mehr oder weniger stark erhöhen. Die gerbende Wirkung der untersuchten Metallverbindungen nimmt in der Reihenfolge [Cr(III) und Co(III)] ≫ [Al(III) und Fe(III)] 〉 Sn(IV) 〉 Th(IV) 〉 U(VI)〉 usw. ab.
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3.
Es konnte gezeigt werden, daß die gerbende Wirkung der Metallverbindungen in hohem Maße von dem pH-Wert des reagierenden Systems abhängig ist. Das Maximum der Gerbfähigkeit steht nicht mit dem isoelektrischen Punkt der Proteinsubstanz, sondern mit demjenigen pH-Wert im Zusammenhang, bei dem das Hydroxyd der entsprechenden Metalle ausfällt.
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4.
Einige für die mineralische Gerbung in Frage kommende Faktoren wurden diskutiert. Es wurde darauf hingewiesen, daß allem Anschein nach die durch die verschiedenen Metallverbindungen bewirkte Gerbung derselben Art ist (zumindest in der ersten Stufe der Gerbung). Die großen Unterschiede in der Temperaturbeständigkeit der gegerbten Gelatinefilme sind hauptsächlich in den spezifischen Eigenschaften der Zentralatome der gerbend wirkenden Metallverbindungen und nicht in prinzipiellen Unterschieden der Bindungsarten zu suchen.
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5.
Auf Grund der mitgeteilten Ergebnisse scheint es berechtigt zu sein, die Gerbungswirkung der untersuchten Metallverbindungen auf die Wirkung zwischenmolekularer Attraktionskräfte zurückzuführen, wie dies bei der Chrom- und Kobaltgerbung bereits früher betont wurde.
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Elöd, E., Schachowskoy, T. Über die Einwirkung verschiedener Metallverbindungen auf Gelatine. Kolloid-Zeitschrift 72, 221–229 (1935). https://doi.org/10.1007/BF01432124
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