Zusammenfassung
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1.
Voraussetzung fÜr die Trennung eines Pulvergemisches AB durch SchÜtteln mit zwei miteinander nicht mischbaren FlÜssigkeiten ist ein genÜgend gro\er „Benetzungsunterschied beider Pulver“.
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2.
Falls derselbe gar nicht oder nur in unzureichendem Ma\e vorhanden ist, kann der Benetzungsunterschied durch selektive Sammleradsorption so verstärkt werden, da\ es zur Entmischung des Gemisches kommt.
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3.
Das Pulverpaar Kohle/Quarz lä\t sich durch SchÜtteln mit Benzol und Wasser wegen des natÜrlich vorhandenen Benetzungsunterschiedes entmischen. Die Entmischung kann durch Zugabe von Kristallviolett nicht aufgehoben werden. Dagegen lä\t sich die Entmischung des Pulverpaares Kohle/Marmor durch Zugabe von Tuchrot C-Lösung erreichen.
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4.
Die Entmischungsbedingung des Pulverpaares Freiberger Bleiglanz/Clausthaler Zinkblende sind vom Alter des Pulvergemisches abhängig, da der Benetzungsunterschied AB mit dem Altern desselben infolge Oxydation geringer wird.
Die Entmischung des Pulverpaares erfolgt bei jungen Pulvern ohne weiteres, bei gealterten lä\t sie sich durch selektive Sammleradsorption erreichen.
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5.
Pulverpaare verschiedener blei- und zinkhaltiger Pulver lassen sich wie das Pulverpaar Bleiglanz/Zinkblende durch Zugabe von Kaliumäthylxanthogenat entmischen. Quecksilberhaltige Pulver werden wie gewisse bleihaltige durch Kaliumäthylxanthogenat stark hydrophobiert.
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6.
Das Pulverpaar Zinkblende/Marmor kann erst nach Zugabe von Kupfersulfat durch Kaliumäthylxanthogenat entmischt werden. Ursache der Aktivierung der Zinkblende ist die irreversible Adsorption der Kupferionen, die ihrerseits die Xanthogenationen gerichtet adsorbieren.
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Auszug aus der Doktorarbeit des einen von uns.
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Berl, E., Schmitt, B. Über Benetzungsversuche an hydrophilen und hydrophoben Pulvern im System zweier miteinander nicht mischbarer FlÜssigkeiten, III. Kolloid-Zeitschrift 65, 93–100 (1933). https://doi.org/10.1007/BF01428863
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01428863