Zusammenfassung
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1.
Es wird an den Beispielen der Peptisation von BaCC3, Kasein, Kongorot- und Kongorubinsäure und insbesondere von Eisenhydroxyd gezeigt, da\ die Peptisierbarkeit bzw. die in kolloide Lösung übergehende Gelmenge nicht unabhängig von der angesetzten Gelmenge ist. Die „kolloide Löslichkeit“ ist nicht wie die „molekulardisperse Löslichkeit“ unabhängig von der Menge des Bodenkörpers.
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2.
Bei den meisten, vielleicht allen untersuchten Tabellen hat die Kurve kolloide Löslichkeit/Menge des Bodenkörpers ein Maximum bei mittleren Mengen des Bodenkörpers. Es existiert also bei gegebener Peptisatorkonzentration und gegebenem Volum ein Optimum der Solbildung bei mittlerer Menge des Bodenkörpers.
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3.
Es wird gezeigt, da\ in manchen Gelen (Kongorotsäure, Eisenhydroxyd) Fraktionen vorhanden sind, die sich Peptisationsmitteln gegebener Konzentration gegenüber wie unlöslich verhalten, bei ändern Konzentrationen der Peptisationsmittel sich jedoch auflösen. Auch sonst spielen Strukturverschiedenheiten der Gele eine gro\e Rolle.
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4.
Es wird der Satz theoretisch gefolgert und experimentell bestätigt, da\ für jedes Gel eine, aber auch nur eine Peptisatorkonzentration besteht, bei der die kolloide Löslichkeit von der Bodenkörpermenge unabhängig wird, wenn von den kleinsten Mengen Bodenkörper abgesehen wird.
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5.
Die beobachteten Erscheinungen lassen sich theoretisch am einfachsten durch Heranziehen der Adsorptionserscheinungen deuten.
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Vorliegende Arbeit wurde im physikalisch-chemischen Institut der Universität in Leipzig ausgeführt und im II. chem. Institut der königl. ung. Universität in Budapest beendigt. Herrn Prof. Dr. Wolfgang Ostwald möchte der Verfasser auch an dieser Stelle seinen herzlichsten Dank aussprechen für die wertvolle Unterstützung, die er ihm bei dieser Arbeit in entgegenkommendster Weise zuteil werden lie\.
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Buzágh, A.v. Zur Theorie der Peptisation. I. Kolloid-Zeitschrift 41, 169–183 (1927). https://doi.org/10.1007/BF01428599
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01428599