Zusammenfassung
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1.
Hei\e konzentrierte Lösungen von vielen leicht löslichen, stark hydratisierten Salzen der Alkali-oder Erdalkalimetalle lösen unter gewöhnlichem Druck reichliche Mengen von Seide zu einer kolloiden Lösung
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2.
Durch eine gro\e Zahl von Methoden, besonders durch allmähliche Dehydratation, wie sie von Alkohol, aggregierenden Salzen und ähnlichen Substanzen bewirkt wird, kann die Seide nicht nur in einem Zustande, der dem vor der Auflösung sehr ähnlich ist, zurückerhalten werden, sondern sie kann auch fest oder gallertig werden.
Für die Aggregationsfähigkeiten (A) und Dispersionsfähigkeiten (D) der Salze gelten folgende Reihen von Ungleichungen: AFluorid > ASulfat > AZitrat > ATartrat > AZetat > AChlorid > ANitrat > ABromid > AJodid > ARhodanid DFluorid < DSulfat < DZitrat < DTartrat < DAzetat < DChlorid < DNitrat < DBromid < DJodid < DRhodanid.
Unter Atmosphärendruck und bei Zimmertemperatur wirken alle leicht löslichen Salze mit Ausnahme von LiJ und LiSCN aggregierend, jedoch die am Ende der Reihe stehenden nur in sehr geringem Ma\e. Anderseits ist die dispergierende Wirkung der am Anfang der Reihe stehenden Salze selbst bei sehr hohen Drucken und Temperaturen nur gering.
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3.
Da durch Auflösung und folgende Ausfällung im plastischen Zustande auch aus abgenutzten Seidenstoffen und Rohseideabfällen neue Seidenfäden gewonnen werden können, erscheint die hier beschriebene Methode von gro\em praktischen Wert.
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Vgl. hierzu P. P. v. Weimarn, Reports of the Imper. Ind. Res. Inst. of Osaka7, Heft 8, 1 (März 1926).
Uebersetzt von R. Köhler (Leipzig).
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Weimarn, P.P.v. Einige Versuche über die Dispersion und Aggregation von Seide in konzentrierten Salzlösungen. Kolloid-Zeitschrift 41, 148–152 (1927). https://doi.org/10.1007/BF01428595
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01428595