Zusammenfassung
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1.
Die Löslichkeit der Kresolseifenlösungen in Wasser hängt sowohl von der Natur der angewandten Fettsäuren, als auch von deren relativer Menge ab.
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2.
Unter den Natrium- und Kaliumsalzen der Essigsäurereihe (mit paarer Anzahl der Kohlenstoffatome) geben die bestlöslichen Kresolseifenlösungen die Laurate und Myristate, also jene Salze, welche noch kolloide Eigenschaften, dabei aber auch eine bei Zimmertemperatur gute Löslichkeit in Wasser aufweisen. Die mit Stearaten und Palmitaten einerseits, mit Kaprylaten und Kapronaten anderseits bereiteten Kresolsaponate sind schlecht löslich, die ersteren wegen der schlechten Löslichkeit der Seifen, die letzteren wegen ihres stärker ausgeprägten kristalloiden Charakters.
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3.
Die Alkalisalze der ungesättigten Fettsäuren (mit 18 und 22 Kohlenstoffatomen, sowie ein bis zwei Doppelbindungen) geben Kresolseifenlösungen, die weit besser löslich sind, als die mit gesättigten Säuren bei gleicher Kohlenstoffanzahl bereiteten. Die prozentuale Menge Fettsäureanhydrid, welche nötig ist, um bei 20 °C homogene Kresolseifensysteme zu erhalten, ist jedoch bei den ungesättigten Salzen größer als bei den gesättigten.
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4.
Die Alkalisalze der Rizinolsäure (ungesättigte Oxyfettsäure) verhalten sich ähnlich wie die der ungesättigten Säuren, doch ist die zur Erreichung homogener Kresolseifenlösungen nötige Menge noch größer als bei den Salzen ungesättigter Fettsäuren.
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Jenčič, S. Ueber Kresol-Seifen-Systeme. Kolloid-Zeitschrift 42, 69–79 (1927). https://doi.org/10.1007/BF01428328
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