Zusammenfassung
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1.
In einer einfachen Kammer wird die Untersuchung eines Bredig'schen Silberhydrosols vorgenommen. Die von Cotton und Mouton beobachtete Erscheinung über die oszillatorische Bewegung von Kolloidpartikeln im Wechselfeld kann dahin ergÄnzt werden, da\ durch elektroosmotische Bewegung des Wassers eine Schwingung desselben eintritt, welche den Teilchen des Sols ellipsen- und schleifenförmige Bahnen aufzwingt. Nimmt man diese Erscheinung als Kriterium für das Auftreten „elektroosmotischer Oszillationen“ einer Flüssigkeit im Wechselfeld, so wird gezeigt, da\ in einer für besondere Zwecke gebauten Kammer die Erscheinung nicht auftritt. Diese für elektrische Untersuchungen von Kolloiden sehr geeignet umgestaltete Quarzglaskammer mit dazu gehörigem Kammerhalter wird beschrieben.
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2.
Mit dieser Kammer werden Beobachtungen eines alten Vanadinpentoxydsols vorgenommen. Man findet die merkwürdige Erscheinung, da\ bei Anlegen einer Wechselspannung auch solche Partikel an der Schwingung teilnehmen, welche an den WÄnden der Kammer anhaften. Es wird eine Messung der LÄnge dieser Teilchen vorgenommen, indem durch Anlegen immer höherer Spannungen schlie\lich ein Punkt erreicht wird, wo das festhaftende Teilchen durch Spannungserhöhung keine weitere Amplitudenvergrö\erung erfÄhrt. Die mit einem Okularraster gemessene LÄnge der Amplitude ist die LÄnge des Teilchens. Man findet Werte in der Grö\enordnung von 0,001 mm.
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Blüh, O. Einige bei der Untersuchung von Kolloiden im Wechselfeld auftretende Erscheinungen. Kolloid-Zeitschrift 37, 267–270 (1925). https://doi.org/10.1007/BF01424991
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01424991