Zusammenfassung
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1.
Es wird, nach einigen Vorversuchen mit Kohle-Essigsäure-Wasser, sowie mit organischen Flüssigkeitsgemischen, eine S-förmige Adsorptionskurve am System Kohle-Eisessig-Aethylenbromid über ein Konzentrationsgebiet von fast 100 Proz. hinweg ausgemessen.
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2.
Die Messungen lassen sich nicht durch die bisher leistungsfähigsten Adsorptionsgleichungen von Wo. Ostwald und R. de Izaguirre darstellen. Dagegen ergibt sich ausgezeichnete Uebereinstimmung zwischen Messung und Rechnung (4,7 Proz. mittlerer Fehler im Gebiete 1 bis 95 Proz.), falls man die S — Kurve beim Abszissenschnittpunkt in zwei Einzelgebiete teilt, und jedes Gebiet einzeln nach der einfachsten Adsorptionsgleichung von Wo. Ostwald und R. de Izaguirre berechnet.
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3.
Diese Berechnungsweise findet ihre theoretische Begründung in der Annahme, daß Eisessig und Aethylenbromid sich zu einer „Lösungsverbindung“ vereinigen, deren Zusammensetzung durch den Abszissenschnittpunkt (15,8 Proz. Eisessig, 84,2 Proz. Aethylenbromid) gegeben wird. Dieser Komplex und nicht seine Komponenten werden adsorbiert. Letztere spielen nur die Rolle des Lösungsmittels.
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4.
Es findet sich in der Tat ein Eutektikum, ein Maximum bzw. Minimum von Tropfenzahl und Durchlaufszeit in dem Konzentrationsgebiet, in dem die Adsorption = O ist, ein Hinweis auf die Richtigkeit der gemachten Annahme.
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Ostwald, W., Schulze, H. Eine S-förmige Adsorptionskurve und ihre Berechnung. Kolloid-Zeitschrift 36, 289–300 (1925). https://doi.org/10.1007/BF01424883
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01424883