Zusammenfassung
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1.
Eine zehnprozentige Gelatinelösung wurde durch Alkohol einer allmählichen Entwässerung unterzogen und nach dem Erstarren in kleine Würfel zerschnitten, die zwecks Erzeugung einer festen Kapillarstruktur längere Zeit im Vakuum behandelt wurden.
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2.
Bringt man eine auf diese Weise vorbehandelte Gelatine mit verschiedenen organischen Flüssigkeiten zusammen, so beobachtet man eine Aufnahme dieser Flüssigkeiten durch das Gel, wobei dieses — was besonders wichtig ist — sein Volumen nicht ändert. Die Gelatinegallerte verhält sich also jetzt wie ein Kieselsäuregel.
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3.
Die Reihenfolge der pro 1 g Gel aufgenommenen Flüssigkeitsvolumina entspricht der von Wo. Ostwald und W. Haller bei der Erscheinung der Lyosorption. beschriebenen.
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4.
Die vorliegenden Versuche zeigen, daß es nicht ohne weiteres möglich ist, eine allgemeine Klassifikation der Gallerten durchzuführen in solche, die Flüssigkeiten aufnehmen unter Volumvermehrung (Gelatine gegen Wasser) oder unter Konstanthaltung des Gelvolums (Kieselsäure).
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Die vorliegenden Versuche gehen auf eine Anregung von Prof. Wo. Ostwald zurück, dem ich hierfür bestens danken möchte.
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Erbring, H. Über die Aufnahme organischer Flüssigkeiten durch Gelatinegele ohne Volumänderung. Kolloid-Zeitschrift 57, 195–196 (1931). https://doi.org/10.1007/BF01423458
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01423458