Zusammenfassung
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1.
Bei kolloidchemischen und technologischen Untersuchungen an Färbebädern konnte wiederholt in den Farbstofflösungen Synäresis beobachtet werden. Die synäretischen Gebilde zeichneten sich, wie in anderen Fällen bereits von Liepatoff beobachtet, durch regelmäßige Konturierung und große Elastizität aus. Der angewandte Farbstoff war Benzopurpurin 4 B extra.
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2.
Eine nähere qualitative und quantitative Untersuchung ergab, daß die durch Synärese entstandenen Körper, entgegen der ursprünglichen Annahme, nicht aus einer homogen Gallerte bestanden, sondern sich aus einer Gelhaut und darin eingeschlossenem Sol zusammensetzten. Die äußere Flüssigkeitshülle, welche den Körper umgab, war nach längerer Zeit an Farbstoff zu einer ganz oder fast molekularen Lösung verarmt. Auch das im Inneren befindliche Sol besaß eine geringere Konzentration als die Ausgangslösung.
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3.
Es wurde versucht, eine Erklärung für das Zustandekommen solcher eigenartigen Bildungen von Synäresis zu geben, was auf mehrfachem Wege möglich schien. Anschließend wurde auch versucht, eine Erklärung für den Einfluß von Zusätzen, sog. Netzmitteln, zu liefern, da sich gezeigt hatte, daß ein solcher Zusatz entscheidend für die Bildungsgeschwindigkeit und Größe der Synäresekörper war.
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Jacoby, F.C. Ein besonderer Fall von Synäresis. Kolloid-Zeitschrift 48, 171–175 (1929). https://doi.org/10.1007/BF01422318
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