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Die Aufnahme von Benzolderivaten durch Serumkolloide und Organbreie

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Zusammenfassung

  1. 1.

    Die OH- und die NH2-Gruppe geben dem Benzolkern die Eigenschaft, stark von Organ-Elementarbestandteilen aufgenommen zu werden; die NH2-Gruppe stärker als die OH-Gruppe, ausgenommen von Serum und Muskel.

  2. 2.

    Gleichzeitige Anwesenheit von OH und NH2 im Benzolring setzt die Aufnahme herab im Vergleich zur Aufnahme bei Anwesenheit jeder Einzelgruppe.

  3. 3.

    Noch viel stärker paralysierend auf die NH2-Gruppe wirkt die CO2H-Gruppe. Außer von Serum und Muskel wird die Amidobenzoesäure praktisch von keinem der untersuchten Organbreie aufgenommen.

  4. 4.

    Auch die gleichzeitige Anwesenheit einer OH- und einer CO2H-Gruppe bedingt ein nur geringes Aufnahmevermögen. Dies hängt vielleicht damit zusammen, daß bei dem allgemein eingehaltenen pH = 7,6 die Oxykarbonsäure stärker ionisiert ist als die anderen untersuchten Substanzen.

  5. 5.

    Das geringste Aufnahmevermögen für die untersuchten Stoffe besitzt Gehirn; nur für Anilin wird es darin von Serum und Muskel unterboten. Eine gewisse Ähnlichkeit im Aufnahmevermögen besitzen Serum und Muskel, die auch Aminophenol, Aminobenzoesäure und Oxybenzoesäure in erheblichem Maß aufzunehmen vermögen. Die übrigen Organbreie (Leber, Milz, Lunge, Niere) unterscheiden sich in ihrem Aufnahmevermögen für die geprüften Substanzen nicht wesentlich voneinander.

Wagt man aus diesen Ergebnissen bereits weitergehende Schlußfolgerungen zu ziehen, so sei darin erinnert, daß bei dem Abbau der Proteine Aminosäuren entstehen, die nach obigem am wenigsten von den Organen festgehalten werden, also am leichtesten aus dem Organismus zu eliminieren sind.

Ferner fällt es auf, daß der Muskel das größte Aufnahmevermögen (Anilin ausgenommen) für die untersuchten Stoffe hat. Eine bedingte Ähnlichkeit mit ihm hat darin Serum. Man könnte daran denken, daß der Muskel dazu berufen ist, Giftstoffe von lebenswichtigeren Organen fern zu halten.

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Es ist mir ein Bedürfnis, Herrn Prof. Dr. Bechhold für die Anregung zu dieser Arbeit und für sein stetiges Interesse an deren Fortgang meinen Dank auszusprechen. Ferner bin ich Herrn Dr. F. Erbe und Herrn Dr. Hans Karplus für ihre Unterstützung zu lebhaftem Dank verpflichtet.

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Scaglioni, C. Die Aufnahme von Benzolderivaten durch Serumkolloide und Organbreie. Kolloid-Zeitschrift 77, 78–85 (1936). https://doi.org/10.1007/BF01422149

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