Elektrokardiographische Untersuchungen bei experimenteller Herzohrresektion

Zusammenfassung

Tierexperimentell wurde nachgewiesen, daß Hunde die Entfernung eines Herzohres überleben. Das Elektrokardiogramm zeigte nach dem Eingriff keine Abweichungen gegenüber dem präoperativen Befund. Die Resektionsstellen an der Herzohrbasis wiesen histologisch neben reaktionslosem Narbengewebe einen vollständigen Endokardüberzug auf.

Im einzelnen ergeben sich aus den Versuchen folgendeFeststellungen:

• 1. Curarisierung und regelmäßiger künstlicher oder die Spontanatmung ergänzender zusätzlicher Gasaustausch erlauben es, die Gefahr von Hilusreflexen gering einzuschätzen.

• 2. Pleurareflexe wurden nicht beobachtet.

• 3. Während des operativen Vorgehens am Herzen selbst können Reizbildungs- und Erregungsleitungsstörungen durch mechanische Irritation des Herzmuskels entstehen. Sie sind stets von kurzer Dauer bzw. auf eine bestimmte Operationsphase beschränkt. Bleibende Störungen wurden nicht beobachtet.

• 4. Intraperikardiale Instillation von Novocain ist angezeigt, um das Auftreten von Reizbildungsstörungen—insbesondere in Form supraventrikulärer Extrasystolen in Ketten—zu vermeiden bzw. einzuschränken.

• 5. Da die antidotische Prostigmingabe zur Beseitigung des Curareeffektes zu Frequenzabfall, Verlängerung der Überleitungszeit und Vorhofsleitstörung führen kann, ist gleichzeitige Atropingabe erforderlich.