Zusammenfassung
Die Chylurie bedarf der Behandlung, wenn sie durch Koliken und Harnverhaltungen oder stärkere Gewichtsverluste kompliziert ist. Beim Versagen konservativer Maßnahmen und entsprechender Schwere des Krankheitsbildes ist chirurgisches Vorgehen angezeigt und hierzu ein organerhaltender Eingriff zu wählen, da das Nierenparenchym bei der Chylurie gesund ist. Es wird ein Fall einer rechtsseitigen nichtparasitären renalen Chylurie unbekannter Genese mitgeteilt, bei dem die Entfernung des perihilösen Fettbindegewebes zum sofortigen Schwinden der seit 21/2 Jahren konstanten Chylurie und zur Wiedererlangung der vollen Arbeitsfähigkeit führte. Der wenig bekannte Eingriff wurde bisher offenbar nur 2mal (Gausa, El-Sadr) ausgeführt und wird mitEl-Sadr als renale Lymphangiektomie bezeichnet. Er läßt sich unschwer aus der Pathogenese des Leidens ableiten, auf die kurz eingegangen wird. Es wird darauf higewiesen, daß die Anzeigestellung nicht von der röntgenologischen Darstellbarkeit der extrarenalen Lymphgefäße abhängig zu machen ist und daß der fehlende Nachweis eines pathologisch-anatomischen Befundes während der Operation, insbesondere das Fehlen makroskopisch sichtbarer Lymphgefäße von ihrer Durchführung nicht abhalten soll Der Eingriff wird für alle Fälle langdauernder renaler Chylurie empfohlen.
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Auszugsweise vorgetragen auf der 105. Tagung der Vereinigung Niederrh.-Westf. Chirurgen in Salzufeln, 14. u. 15. Sept. 1951.
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Bayer, J.M. Beitrag zur chirurgischen Behandlung der nichtparasitären Chylurie. Arch. f. klin. Chir 272, 38–46 (1952). https://doi.org/10.1007/BF01415800
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