Zusammenfassung
Bericht über 80 Milzexstirpationen. Hiervon wurden 8 wegen traumatischer Ruptur (2 gestorben) ausgeführt, 2 wegen Echinococcus, 4 wegen Thrombocytopenie (1 gestorben), 1 wegen hämolytischen Ikterus, 2 wegen maligner Geschwulst (2 gestorben). Der Hauptteil des Materials — 63 Fälle — bezieht sich auf die palustrische Splenomegalie. Von selteneren akuten Komplikationen (Torsion, “Spontanruptur”) abgesehen, ergibt sich hierbei die Anzeige zur Milzentfernung, wenn eine durch konservative Maßnahmen nicht beeinflußbare Anämie bedrohlich in den Vordergrund tritt. Leberveränderungen im Sinne des “Banti-Syndroms” gehen damit häufig einher. Die mit der Splenektomie erzielbaren Resultate sind günstig; doch ist die operative Mortalität erheblich (25,4%), mit Rücksicht auf die Schwere des Grundleidens aber zu verantworten. “Hämophile Nachblutung” aus dem diaphragmatischen Milzlager bildet die Hauptgefahrenquelle. Durch ausgiebigere Verwendung der Bluttransfusion sowie der vom Verfasser angegebenen breiten Vernähung der durch Lösung der Adhäsionen entstandenen blutenden Zwerchfellswunde hat sich inzwischen das operative Risiko wesentlich vermindern lassen, so daß von den letzten 20 Fällen nur noch 2 (=10%) — davon einer durch Nachblutung — starben. Die öfters wiederkehrende Behauptung, daß beim entmilzten Individuum ein etwa erneut auftretender Malariaanfall von verhängnisvoller Bedeutung sei, ist nicht haltbar.
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Melchior, E. Erfahrungen mit der Splenektomie, besonders beim palustrischen „Banti-Syndrom” auf Grund von 80 Fällen. Arch. f. klin. Chir 268, 541–553 (1951). https://doi.org/10.1007/BF01403052
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