Experimentelle Erfahrungen mit Kollagenfolien über nahtlose Nervenanastomosen

Zusammenfassung

Bei Kaninchen wurden 16 Nervi ischiadici knapp vor ihrer Aufzweigung in den Nervus fibularis und Nervus tibialis durchtrennt und mit Hilfe von Kollagenfolien und 2-Cyanoacrylatklebstoffen eine Wiedervereinigung der Nervenstümpfe durchgeführt. Dabei wurde sowohl eine einfache Anastomose als auch eine Defektüberbrückung mittels autologem Transplantat vorgenommen. Die Regeneration wurde in bestimmten Zeitabständen durch klinische, elektromyographische und histologische Kriterien geprüft. Durch Zystenbildung im Bereich der Kollagenröhrchen, Bindegewebsproliferation sowie durch die Histotoxizität des Klebstoffes auch im Bereich des unverletzten Nerven wurde die Regeneration negativ beeinflußt. Bereits regenerierte Fasern zeigen wiederum Degenerationserscheinungen. Diese Ergebnisse reichen nicht an die durch die mikrochirurgische Naht und interfaszikuläre Nerventransplantation erreichbaren Erfolge heran.

Summary

In 16 rabbits sciatic nerves were sectioned immediately before their division into the fibular (lateral popliteal) and the tibial (medial popliteal) nerves. With the help of collagen film and 2-cyanoacrylate glues a reconstruction of the nerve stumps was effected. Using this technique, both simple anastomoses and the bridging of a defect by means of an autologous transplant were undertaken. The regeneration was examined at specific time intervals using clinical, electromyographic and histological criteria. Regeneration was disturbed by cyst formation in the region of the collagen tubes, by scar proliferation, and by histotoxity of the glue even in the region of the undamaged nerves. Previously regenerated bundles revealed new signs of degeneration. These results do not approach those which follow the use of the microsurgical needle and unterfascicular nerve transplantation.