Zusammenfassung
Die Arbeit versucht eine kritische Darstellung der Hauptpunkte der Anamnese und des klinischen und röntgenologischen Befundes des Bandscheibenprolapses (BP) zu geben, unter Bezug auf die pathologischanatomischen und physiologischen Gegebenheiten. Die Häufigkeit der einzelnen Symptome und Zeichen wird an Hand des eigenen Materials ausgezählt. Ein großer Teil der Fälle läßt 3 voneinander meist scharf abgegrenzte Stadien unterscheiden: das Stadium der chronischen Kreuzschmerzen, das Lumbagostadium und das Stadium der ausstrahlenden Schmerzen. Die beiden ersten Stadien können übersprungen werden. Mit Nachdruck wird auf die Bedeutung der Röntgenleeraufnahme hingewiesen, die bisher vielfach unterschätzt wurde. Ihre Brauchbarkeit sowohl für die Höhendiagnose als auch für die Abgrenzung gegenüber anderen Erkrankungen, insbesondere der Neuritis lumbosacralis im SinnePettes, wird ausführlich erläutert.
Unsere heutigen Kenntnisse sind für die Beurteilung des Ursachenzusammenhanges Unfall-BP noch vielfach unzulänglich. Es werden einige vorläufige Richtlinien vorgeschlagen, nach denen eine Begutachtung erfolgen könnte.
Die konservative orthopädische Behandlung des BP im Durchhang mit Anlegung eines Gipsmieders für 5 Wochen wird eingehend geschildert unter Betonung der besonderen Vorzüge der Lachgasnarkose. Die Zahl der so behandelten Fälle beträgt bei der Korrektur 112. Die vorläufigen Ergebnisse der Methode ermuntern dazu, das Verfahren in größerem Rahmen zu überprüfen, mit dem Ziel einer brauchbaren Abgrenzung gegenüber dem operativen Vorgehen.
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Idelberger, K. Beitrag zur Diagnose und orthopädischen Behandlung des Bandscheibenprolapses. Arch. f. klin. Chir 263, 180–200 (1949). https://doi.org/10.1007/BF01401290
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