Zusammenfassung
Die begriffliche und sprachliche Fehlbildung “Staphylomykose” verblaßt gegenüber dem formfreudigen und einprägsamen Begriff des Nierenkarbunkels. Was als “Staphylomykose” bezeichnet wurde, ist lediglich eine der vielen geweblichen Spielarten des Nierenkarbunkels. Angeregt wird der Versuch, den Nierenkarbunkel fürderhin nicht nur als diagnostisches, sondern auch als morpho-bakteriologisches und insgesamt als biologisches Problem zu betrachten. Im Nierenkarbunkel spiegelt sich die schwierige Pathologie des Fokus und der “Ausscheidungs”-Nephritis. Es gibt apurulente und wabig-eitrige Formen des Karbunkels, der als Ganzes den Granuloblastomen zuzurechnen wäre. Die Kenntnis der gestaltlichen Eigenheiten des Nierenkarbunkels führt zum Verständnis der diagnostich wichtigen Symptome. Der Nierenkarbunkel selbst macht weder örtliche Beschwerden noch verrät er sich durch krankhafte Harnbefunde. Er äußert sich in einer mehr stürmischen, intermittierende septischen oder auch schleichenden, sub- oder afebrilen Allgemeinerkrankung mit fortschreitender Anämie und Kachexie. Diagnostisch und therapeutisch wesentlich sind die Beziehungen des Karbunkels zur Nierenvene, zum Beckenkelchsystem und Nierenlager.
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Versé: SieheBoeminghaus.
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Günther, G.W. Staphylomykose oder Karbunkel der Niere?. Arch. f. klin. Chir 262, 297–319 (1949). https://doi.org/10.1007/BF01398910
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