Ergebnisse der operativen Behandlung des Morbus Basedow und der Struma basedowificata bei ein-und mehrzeitigem Vorgehen

Zusammenfassung

Auf Grund des Krankengutes der Göttinger Klinik von 1912–1944 wird über die Ergebnisse der operativen Behandlung der Thyreotoxikosen bei einzeitiger Operation und Unterteilung des Eingriffs in 2 und 3 Sitzungen berichtet.

Der eigentliche Morbus Basedow wird nach dem Vorschlag vonBreitner gegenüber der Struma basedowificata abgegrenzt. Beide Formen der Thyreotoxikose werden einmal gemeinsam und außerdem von einander getrennt behandelt und die Ergebnisse einander gegenübergestellt.

Es zeigt sich, daß in einzelnen Fällen der Krankheitsverlauf der Struma basedowificata demjenigen des Morbus Basedow sehr ähnlich sein kann. In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle ist der Verlauf beim Morbus Basedow jedoch sehr viel schwerer, so daß ein objektives Bild über die Behandlungsergebnisse nur dann zu gewinnen ist, wenn beide Erkrankungsformen getrennt voneinander bearbeitet werden.

Es wird darauf hingewiesen, daß die Beurteilung, ob die Empfehlung einer bestimmten Behandlung wirklich einen Fortschritt bedeutet, nur unter Berücksichtigung desgesamten Krankengutes erfolgen kann. Sämtliche zahlenmäßigen Zusammenstellungen sind daher nicht allein auf die jeweils nach einem bestimmten Verfahren behandelten Kranken sondern auf das gesamte Krankengut der Berichtzeit bezogen.

Es ergab sich, daß neben einer gründlichen Vorbereitung auf die Operation die Anzeigestellung und die Unterteilung des Eingriffs in mehrere Sitzungen in erster Linie dazu geeignet sind, die Operationsgefährdung, die bei allen Thyreotoxikosen durch die postoperative Reaktion bedingt wird, entscheidend herabzumindern.