Ermüdungserscheinungen am Knochengelenksystem

Zusammenfassung

Es wird aufErmüdungserscheinungen am Knochen-Gelenksystem hingewiesen, die sich im klinischen Bild durch lästige Reizerscheinungen an vorspringenden Knochenpunkten und Sehnenansätzen gelenknaher Knochenabschnitte der oberen und unteren Extremitäten zu erkennen geben und denen im röntgenologischen Bild herd- oder bandförmige Strukturaufhellungen dieser Knochenpartien entsprechen. Gegenüber den bisherigen Formen von Überanstrengungsschäden am Knochensystem, bei denen eine übermäßige funktionelle Beanspruchung auf Grund einer mehr oder weniger willensmäßigen Leistung (W. Müller) die Erscheinungen auslöst, werden sie als regionär begrenzte larvierteunterschwellige Stoffwechselstörungen und Avitaminosen infolge ungünstiger Ernährungsverhältnisse angesehen, bei denen schon die normale funktionelle Beanspruchung des geschwächten Skelets die Reizerscheinungen auslöst. Ihre Lokalisation an peripheren Knochenabschnitten mit verlangsamter Durchblutung legt den Gedanken nahe, die besonderen Gesetzen unterliegenden Durchblutungsverhältnisse im Knochensystem mit diesen Stoffwechselstörungen in Verbindung zu bringen.

Als eine ähnliche Ermüdungserscheinung wird die seit Jahren auffallend gehäufte und intensivierte fleckige Knochenentschattung nach bereits wenig eingreifenden Schädlichkeiten oder lediglich nach einseitiger übermäßiger Beanspruchung einer Extremität, vor allem der Hand, betrachtet und diese Form der “Ermüdungsentschattung” mit den Vorgängen beim Ermüdungsstoffwechsel, die denen des Schädigungs-stoffwechsels sehr ähnlich sind, in Verbindung gebracht.

Anschließend werden charakteristische Röntgenbilder von derartigen Überanstrengungsperiostosen und Ermüdungsentschattungen vorgelegt.