Zur Therapie der Halsdrüsenmetastasen nach Carcinomen der Mundhöhle und des Gesichtes

Zusammenfassung

Es wird über die Erfahrungen berichtet, welche bei 52 Kranken mit der radikalen Drüsenausräumung nachRoux-Berger (en bloc-Resektion — block dissection) wegen Halsdrüsenmetastasen nach radiumbehandelten Carcinomen der Munshöhle und des Gesichtes gemacht wurden. Die operative Mortalität lag unter 2%. Von 25 Kranken, bei denen der Eingriff 3–5 Jahre zurückliegt, sind 9=36% symptomfrei.

Diese relativ unbefriedigenden Ergebnisse, sowie die im Weltschrifttum niedergelegten Erfahrungen berechtigen zu der Forderung, die radikale Drüsenausräumung nicht erst bei nachweisbaren Drüsenmetastasen, sondern bei den Carcinomen der Mundhöhle schon prophylaktisch nach Abschluß der Strahlenbehandlung des Primärtumors durchzuführen. Bei den Lippencarcinomen ist die grundsätzliche prophylaktische Drüsenausräumung nicht nötig, da diese Carcinome seltener und später zu Metastasen führen.

Die Operation nachRoux-Berger wird der Fordernng nach einer radikalen Drüsengusräumung in jeder Weise gerecht, da sie alle Ausbreitungsmöglichkeiten auf dem Lymphweg, wie sie schon im Jahre 1898 vonH. Küttner nachgweisen wurden, berücksichtigt.

Da bei den Carcinomen der Mundhöhle und des Gesichtes Fernmetastasen sehr selten sind und die Metastasierung fast ausschließlich im regionären Lymphgebiet am Halse erfolgt, kann die chirurgische Behandlung dieser Metastasen, sowie vor allem die prophylaktische, radikale Drüsenausräumung als ein berechtigtes und aussichtsreiches Verfahren bezeichnet werden.