Zur Frage der „Sertolizelltumoren“

Zusammenfassung

• 1. Es wurde über zwei Ovarialgeschwülste mit arrhenoblastom-ähnlicher Struktur berichtet, bei denen klinisch eine deutliche oestrogene Fernwirkung vorhanden war.

• 2. Die beobachteten Neubildungen entsprechen der heutigen Nomen-klatur nach den sog. „Sertolizelltumoren“.

• 3. Es konnten in beiden Geschwülsten qualitativ sowohl Oestrogene als neutrale 17-Ketosteroide nachgewiesen werden. Die letzteren zeigten im zweiten Falle biologisch eine deutliche Wirksamkeit.

• 4. Durch histochemische und optische Prüfungen gelang es, die Stätte der Produktion beider Hormonstoffe in eine gewisse Zellart des Inter-stitiums zu lokalisieren, die mit den Zwischenzellen der Hoden gleich-zusetzen ist.

• 5. Es wird darauf hingewiesen, daß die Benennung „Sertolizell-tumoren“ nicht zutreffend ist. Es handelt sich hier nach Meinung der Verfasser um Geschwülste der Arrhenoblastomgruppe, bei denen die anfangs männliche Hormonproduktion später unvollständig oder vollständig in die weibliche Richtung umschlägt.

• 6. Es wurden die Probleme bezüglich Histogenese und hormoneller Tätigkeit bei den obigen Tumoren besprochen.