Messungen am Steinsalz im Ultraroten zur Prüfung der Dispersionstheorie

Zusammenfassung

Frühere Untersuchungen über die Dispersion des Steinsalzes ziehen im wesentlichen nur die von der ultraroten Eigenschwingung entfernten Gebiete in Betracht, wo das Absorptionsvermögen gering ist. In der vorliegenden Arbeit wird versucht, ein über das ganze ultrarote Spektrum gleichmäßig verteiltes experimentelles Material zu sammeln, um eine vollständige Prüfung der Dispersionstheorie auch in der Nähe der Eigenschwingung zu ermöglichen. Es wird das von anderen Forschern gefundene Material ergänzt durch neue Messungen über das Reflexionsvermögen bei nahezu senkrechter Inzidenz und die Strahlungsdurchlässigkeit von planparallelen Steinsalzplatten. Im ersten Teil der Arbeit wird der Aufbau der Apparatur (Gitterspektrometer und Reststrahlenmethode) beschrieben, ferner eine Methode zur Herstellung von Steinsalzdünnschliffen (bis etwa 8μ) und die Formeln zur Berechnung der optischen Konstanten aus dem Reflexionsvermögen und der Durchlässigkeit angegeben. Im zweiten Teil werden die Einzelmessungen besprochen. Neben dem bekannten Reflexionsmaximum bei 52μ wird ein zweites kleineres bei 39μ gefunden. Ein analoges Resultat ergeben Messungen an Sylvin, bei dem neben dem Hauptmaximum bei 62μ ein kleines Reflexionsmaximum bei 46μ gefunden wird. Im dritten Teil wird gezeigt, daß sich das experimentelle Material durch Dispersionsformeln ziemlich weitgehend darstellen läßt. Nur der Verlauf des Extinktionskoeffizienten auf der kurzwelligen Seite der Eigenschwingung zeigt starke systematische Abweichungen. Zum Schluß wird auf eine gewisse Symmetrieeigenschaft der Dispersionsformel hingewiesen, die bei logarithmischer Darstellung auftritt.