Zusammenfassung
Von Ornstein und Vermeulen ist die frühere Arbeit des Verfassers über den Mechanismus des normalen Kupferbogens in drei wesentlichen Punkten kritisiert worden. Sie behaupten: 1. daß die Wahrscheinlichkeit der Anregung der metastabilen Zuständem 2 D 2,3 im Kupferatom durch Elektronenstoß sehr klein sei; 2. daß für alle Zustände die Anregungswahrscheinlichkeit erst bei Elektronengeschwindigkeiten sehr viel größer als der zur Anregung eben erforderlichen ihr Maximum erreichen soll; 3. daß bei den Intensitätsmessungen des Verfassers Selbstabsorption eine bedeutende Rolle gespielt haben muß. Die letzte Behauptung stützen Ornstein und Vermeulen auf eigene Intensitätsmessungen an den beiden Linienλ 3248 undλ 3274 Å, für welche sie eine von dem theoretisch zu erwartenden Intensitätsverhältnis 2 ∶ 1 (Summenregel!) bedeutend abweichende Zahl finden. — In Erwiderung dieser Kritik wird in dieser Arbeit hervorgehoben: 1. daß die Versuche von Franck und Einsporn und von Messenger deutlich zeigen, daß der metastabile Zustand des Quecksilberatoms durch Elektronenstoß ohne Schwierigkeit angeregt werden kann. 2. Die kürzlich veröffentlichte Untersuchung von Michels über die Anregungsfunktion im Helium ergibt ein scharfes Maximum der Anregung, wenn die Elektronenenergie die Anregungsspannung um einen kleinen Bruchteil von einem Volt übersteigt. 3. Es werden neue lichtelektrische Messungen des Verfassers über das Intensitätsverhältnis der Kupferdubletten mitgeteilt, welche zeigen, daß das Verhältnis 2 ∶ 1 für dennormalen Bogen im Stromstärkebereich von 2,0 bis 6,0 Amp. gültig bleibt. Gerade das von Ornstein und Vermeulen herangezogene Kriterium ergibt somit, daß bei meinen früheren Versuchen die Selbstabsorption sicher verschwindend klein gewesen ist.
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Für wertvolle Hilfe möchte ich schließlich meinem Kollegen Dr. Erik Rudberg herzlich danken.
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Nottingham, W.B. Intensitätsmessungen im Kupferbogen. Z. Physik 68, 824–833 (1931). https://doi.org/10.1007/BF01391138
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