Einfluß von Form und Polarität der Moleküle auf das Röntgenspektrum von Flüssigkeiten

Zusammenfassung

Im Röntgenspektrogramm der meisten Flüssigkeiten tritt nur ein einziger intensiver „amorpher Ring“ auf. Dessen Zusammenhang mit dem mittleren Abstand der Zentra der Moleküle wurde im ersten Teile dieser Abhandlung studiert. Es treten aber in manchen Fällen zwei solche Ringe im Diagramm auf; und zwar hängt das Vorkommen eines solchen Spektrums offenbar von einer bestimmten Form bzw. Struktur des Moleküls ab. In dieser zweiten Abhandlung wurde das Röntgenspektrum einer ersten Gruppe solcher Substanzen studiert; auch die Änderungen des Röntgenspektrums bei der Polymerisierung wurden dabei untersucht. Jedenfalls ist die Form der Moleküle — und deren Aufbau aus Teilen und Gruppen — ebenso wichtig für die Theorie der Flüssigkeitsspektra wie die Größe des Molekularvolumens der Flüssigkeit. Möglicherweise deuten diese mehrfachen Flüssigkeitsinterferenzen darauf hin, daß die Moleküle in diesen Flüssigkeiten zum größten Teil in sehr kleinen Gruppen liegen, innerhalb derer eine gewisse Parallelität bzw. Gruppierung der Moleküle besteht.