Zusammenfassung
Es wird das „Atomgewicht“ des Elektronengases revidiert, wobei sich als wahrscheinlichster Wert 1/1832,34 ergibt. Es wird die Helligkeitsverteilung in einer adiabaten Korona aus reinem Elektronengas und in einer gleich ausgedehnten (polytropen) Korona aus einem elektrisch neutralen Gemisch von Elektronen und Protonen berechnet. Im ersteren Falle stimmt die berechnete Helligkeitsverteilung recht gut mit der beobachteten überein; im letzteren Falle ist sie mit der Beobachtung völlig unvereinbar. Der Strahlungsdruck auf ein Gemisch von Elektronen und Protonen ist relativ gering; es ist unmöglich anzunehmen, daß in diesem Falle durch den Strahlungsdruck ein merklicher Teil der Gravitation aufgewogen sein könnte. E. Milnes Ansicht, daß in der Korona der Strahlungsdruck eine ähnliche Rolle spielt wie (nach seiner Theorie) in der Chromosphäre, ist vielleicht richtig für die Träger des Linienspektrums der Korona, keinesfalls aber für die Träger des kontinuierlichen Spektrums, welches in der Korona die Hauptrolle spielt. Es werden die Beobachtungen der Korona vom 24. Januar 1925 erwähnt. Dabei finden Pettit und Nicholson, daß die Korona an kurzwelliger Strahlung relativ reicher ist als die Photosphäre; H. T. Stetson und W. W. Coblentz kommen zum entgegengesetzten Resultat. Legt man beiden Beobachtungen das gleiche „Gewicht“ bei, so kommt man zu dem Schluß, daß die Energieverteilung in dem Koronaspektrum mit derjenigen in dem Photosphärenspektrum annähernd übereinstimmt. Dadurch würden H. Ludendorffs Beobachtungen vom 10. September 1923 bestätigt sein.
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Der I. Teil in der ZS. f. Phys.33, 273–301, 1925; der II. Teil ebenda34, 453–473, 1925.
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Anderson, W. Die physikalische Natur der Sonnenkorona. III. Z. Physik 35, 757–775 (1926). https://doi.org/10.1007/BF01386043
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