Zusammenfassung
Chrysochaete britannica besitzt einen glockenförmigen Chromatophor mit primärer und sekundärer Einschnürung und ein ihm scheinbar oberflächlich anliegendes Pyrenoid. Das Pyrenoid ist zweiteilig gebaut, wobei sein Einschnitt in der gleichen Ebene wie die primäre Einziehung des Chromatophors, d. h. in der zukünftigen Teilungsebene liegt. Jeder der beiden Pyrenoidteile besitzt einen tiefen, manchmal verzweigten schlitzförmigen Kanal, der blind endigt. Der Kern liegt dem Pyrenoid angepreßt und bildet in den engen Raum zwischen Pyrenoid und Innenseite des Chromatophors hinein Zipfel, wodurch er in der entsprechenden Ansicht halbmondförmig erscheint. Die Zellen enthalten auch im Ruhezustand oft kontraktile Vakuolen, und zwar bis zu sechs in beliebiger Lage in der Zelle, manchmal auch in dem engen Raum außerhalb der Chromatophorenglocke. Die Basis der Thalluszellen entspricht dem durch die Lage des Stigmas markierten Vorderpol der Zoospore.
Es kann als sicher angenommen werden, daßChrysochaete mitPhaeoplaca (bzw.Placochrysis undChrysothallus) identisch ist, deren Schleimborsten offenbar übersehen wurden. Möglicherweise sind auchChrysochaete undNaegeliella identisch.
Der gleiche Bau der Pyrenoide beiChrysochaete und manchen Diatomeen kann als ein weiteres Anzeichen einer engeren sytematischen Verwandtschaft beider Gruppen angesehen werden.
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Geitler, L. Der Zellbau der ChrysophyceeChrysochaele . Osterr bot Z 115, 134–143 (1968). https://doi.org/10.1007/BF01373534
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