Zusammenfassung
Kohlensäure enthaltende Bicarbonatlösungen wurden im Jahre 1923 von J. Holló und St. Weiss in geschlossenen Küvetten eines Hellige-Colorimeters geprüft, um in ihnen mittels des Verfahrens von M i c h a e l i s pH- und Kohlensäurebestimmungen auszuführen. Bei diesem Verfahren hat man aber mit einfarbigen Indikatoren zu tun, deren Standardlösungen beim Farbvergleich sich in der einfachen Keilküvette befinden. Zur Berechnung des pH-Wertes benötigt man den F-Wert von Michaelis, der sich aus den Volumverhältnissen der miteinander zu vergleichenden Indikatorlösungen ergibt. Zur genauen Berechnung des PH-Wertes muß man bestimmte Rauminhalte in der Keil- und Trogflüssigkeit isolieren, sonst bekommt man pH-Werte, die nicht richtige, sondern den tatsächlichen nur proportionale Werte darstellen.
Unter Berücksichtigung der stereometrischen Eigenschaften des einfachen Keils gelangte ich zu einer „Volumformel”, mit deren Hilfe der einem jeden einzelnen Skalengrad des Keils entsprechende Farbgrad (F) berechnet wird, auf Grund dessen man den pH-Wert und den Gehalt der Lösung an freiem Kohlendioxyd mit annähernder Genauigkeit bestimmen kann.
Die colorimetrische Untersuchung gelingt am besten bei einem CO2-Gehalt von 0,0025–0,01 Mol, vorausgesetzt, daß die Bicarbonatkonzentration ungefähr 0,01 normal ist. Die gefundenen Fehler des pH-Wertes betragen in diesem Konzentrationsbereich höchstens + 0,10 pH. Die colorimetrische Versuchsanordnung, die mir Gelegenheit gab zur Aufstellung meiner Volumformel, verwendeten erstmalig Holló und Weiss in ihrer im Jahre 1923 beschriebenen Meßmethode der alveolaren Kohlensäurespannung. *** DIRECT SUPPORT *** A0025575 00002
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Keller, K. Rauminhaltsformel für die pH-Berechnung bei Verwendung eines einfachen Colorimeterkeiles. Fresenius, Zeitschrift f. anal. Chemie 113, 8–21 (1938). https://doi.org/10.1007/BF01365273
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