Skip to main content
Log in

Zum qualitativen Nachweis der Kieselsäure und der Flußsäure mit Hilfe der Tetrafluorid- und der Öltropfenprobe

  • Originlabhandlungen
  • Published:
Zeitschrift für analytische Chemie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Es wurde festgestellt, daß der positive Ausfall der Tetrafluorid probe von dem Verhältnis Kieselsäure zu Flußspat abhängig ist.

  2. 2.

    Für den positiven Verlauf der Reaktion wurden die Grenzmolverhältnisse für gefällte Kieselsäure (wasserfrei), gefällte Kieselsäuren mit 11% und 420% Wasser, Quarz und Seesand festgelegt.

  3. 3.

    Es wurde gezeigt, daß bei zu großem CaF2-Überschuß die in großer Konzentration entstehende Fluorwasserstoffsäure die Abscheidung der Kieselsäure durch Bildung von H2(SiF6) verhindert.

  4. 4.

    Es wurde eine Methode beschrieben, die es gestattet, auch bei sehr großem CaF2-Überschuß den Kieselsäure-Nachweis noch positiv zu gestalten.

  5. 5.

    Vergleichende Reihenuntersuchungen an Seesand, gefällter wasserfreier und gefällter wasserhaltiger Kieselsäure zeigen, daß Seesand und wasserfreie Kieselsäure in beliebigem überschuß angewendet werden können und hier die Reaktion nur ihr Ende findet, weil die Absolutkonzentration an CaF2 (CaF2 < ∼ 2 mg) für eine genügende SiF4-Entwicklung zu klein wird. Wir fanden, daß das Versagen der Probe bei An wendung von wasserhaltiger Kieselsäure im überschuß durch den Eigenwassergehalt der Kieselsäure bedingt wird. Die Vorschrift Daniels, gefällte Kieselsäure bei der Probe zu vermeiden-, weil sie weniger SiF4 entwickelt, ist in dieser allgemeinen Fassung; wie unsere Versuche zeigen, sicher nicht richtig. Ebenso ergeben' sich keinerlei Anhaltspunkte dafür, das Entstehen von Oxyfluoriden für die geringe SiF4-Bildung verantwortlich zu machen. Es ist näherliegend, anzunehmen, daß Daniel seine gefällte Kieselsäure wasserhaltig verwendete und das Versagen der Probe bei ihm auf den Eigenwassergehalt der Kieselsäure zurückzuführen ist.

  6. 6.

    Untersuchungen an Quarz ergaben, daß dieser auch in der Form allerfeinsten Mehles unter den gebräuchlichen Bedingungen keine positive Tetrafluoridprobe liefert.

  7. 7.

    Untersuchungen der Tetrafluoridreaktion mit Na2(SiF6) und Ba(SiF6) als Ausgangsmaterial brachten im Prinzip dieselben Ergebnisse wie mit den reinen Kieselsäuren. Diese beiden Substanzen vertragen jedoch weniger CaF2-Zusatz als jene.

  8. 8.

    Es wurde gefunden, daß Anwesenheit von Borsäureverbindungen bei der Tetrafluoridprobe die SiF4-Entwicklung unterbindet. Das Grenzmolverhältnis von CaF2 und Borax wurde festgestellt. Die von einigen Autoren behauptete Abscheidung von Borsäure im Wassertropfen wurde in keinem Fall beobachtet.

  9. 9.

    Wir konnten zeigen, daß die Oltropfenprobe durch Borsäureverbindungen weit weniger gestÖrt wird als die Tetrafluoridprobe. Die Empfindlichkeitsgrenze liegt bei ihr eine Zehnerpotenz hÖher als bei der Tetrafluoridprobe.

  10. 10.

    Für die Fälle, in denen große Mengen Borsäure die Öltropfenreaktion verhindern, wurde die Zirkonalizarinlackreaktion als brauchbar und nach dem Stoneschen Rezept als empfehlenswert befunden.

Herrn Prof. Dr. A, Simon sind wir für seine anregenden Ratschläge und fÖrdernde Unterstützung, die er uns bei dieser Arbeit zuteil werden ließ, zu großem Dank verpflichtet.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Cite this article

Albrecht, R., Bast, H. Zum qualitativen Nachweis der Kieselsäure und der Flußsäure mit Hilfe der Tetrafluorid- und der Öltropfenprobe. Fresenius, Zeitschrift f. anal. Chemie 125, 321–335 (1943). https://doi.org/10.1007/BF01358136

Download citation

  • Received:

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF01358136

Navigation