Untersuchungen über die anomale Dispersion angeregter Gase

Zusammenfassung

1. Aus den in U. a. D. II. mitgeteilten Messungen der anomalen Dispersion (a. D.) an den gelbroten Neonlinien in der positiven Säule werden die relativen Oszillatorenstärken f_kj. und Übergangswahrscheinlichkeiten A_kj der zum gleichen unteren Zustand j gehörigen Linien berechnet. Diese Relativwerte sind bemerkenswerterweise unabhängig von Strom und Druck (Tabelle 6 und 7). — 2a. Durch Verwertung der relativen Intensitätsmessungen Dorgelos und geeignete Kombination mit unseren Messungen der a. D. werden nach U. a. D. I., 6 die relativen Atomdichten in den Zuständen s₅, s₄ und s₃ berechnet. Das Verhältnis Ns₅ ∶ Ns₄ ∶ Ns₃ nähert sich mit wachsendem Strom (unabhängig vom Druck) dem Werte 100 ∶ 60 ∶ 20 des statistischen Gleichgewichts bei sehr hoher Temperatur. Mit Benutzung dieses Wertes werden die A -Werte sämtlicher Linien, bezogen auf die Linie 6402, berechnet. — 2b. Dasselbe Ergebnis folgt auch mit Benutzung des f- Summensatzes (ohne Verwertung der Intensitätsmessungen). Zugleich werden so die Absolutwerte der Oszillatorenstärken, der Übergangswahrscheinlichkeiten, der Lebensdauern und der Atomdichten der angeregten s-Zustände abgeschätzt.