Zusammenfassung
Bei hochgradigem Trocknen durch Einbringen von P2O5 in das Entladungsgefäß selbst (und Verdampfen von Kalium in ihm bei Stickstoff) ergeben sich in Molekülgasen folgende Erscheinungen: 1. Bei Wasserstoff entsteht eine neue, außerordentlich farbenprächtige Form der Glimmentladung mit purpurroter erster Kathodenschicht, dunkelrotem Dunkelraum, tiefrotem schmalem Glimmlichtsaum, an den sich eine nach der Anode hin verblassende, leuchtend blaue Zone anschließt. Spektral werden diese Farben durch vier Linien sehr großer Intensität hervorgerufen, die in verschiedenen Abständen von der Kathode plötzlich ihre große Intensität erhalten. Die neue Entladungsform ist zunächst „bunter Wasserstoff“ genannt worden. 2. Stickstoff wird chemisch so aktiv, daß er alle Metalle einschließlich Platin sofort nitriert. Die Stromdichte des normalen Kathodenfalles ist nur etwa ein Zehntel der früher an gewöhnlichem Stickstoff gemessenen. An nitridfreiem Platin beträgt der normale Kathodenfall nur 166 Volt. 3. Sauerstoff wird ebenfalls chemisch sehr aktiv. Die Stromdichte des normalen Kathodenfalles ist kaum ein Drittel der früher gemessenen.
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Der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft, sowie Herrn Direktor Dr. Karl Mey möchten wir für die wertvolle Unterstützung durch Überlassung der erforderlichen Apparate bestens danken.
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Güntherschulze, A., Keller, F. Die Glimmentladung in hochgradig trockenen Molekülgasen. Z. Physik 81, 528–538 (1933). https://doi.org/10.1007/BF01342299
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