Zusammenfassung
Es wird gezeigt, daß für das richtige Arbeiten eines Geiger-Müllerschen Zählrohres eine spezielle Oberflächenbehandlung der Elektroden nicht erforderlich ist. Ist der Zählerdraht Anode, so ist in einem gewissen Spannungsbereich Zündverzug vorhanden, d. h. die Entladung zündet nur unter der Wirkung ionisierender Strahlung. Ist der Draht Kathode, so ist ein solcher Spannungsbereich nicht vorhanden. Bei Füllung mit unedlem Gas reißt in beiden Fällen jede gezündete Entladung sofort wieder ab, in reinem Neon und Helium bildet sich eine stationäre Dauerentladung. Das Abreißen der Einzelentladung ist unabhängig von der Elektrodenanordnung und wird untersucht an ebenen, parallelen Elektroden (diskontinuierliche Glimmentladung). Es zeigt sich, daß unterhalb einer bestimmten Stromgrenze eine stationäre Glimmentladung prinzipiell nicht existenzfähig ist. Es tritt dann entweder eine stationäre Townsendentladung oder eine diskontinuierliche Glimmentladung auf. Als wesentlich für letztere erweist sich der Unterschied zwischen Zündspannung. und Kathodenfall und die Eigenkapazität der Elektrodenanordnung.
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Dissertation Technicsche Hochschule Berlin. —Über einen Teil der Ergebnisse dieser Arbeit wurde bereits in Naturwiss.20, 315, 1932, zusammenfassend berichtet.
Die vorliegende Arbeit wurde im Physikalischen Institut der Technischen Hochschule Berlin unter Leitung von Herrn Prof. Dr. G. Hertz ausgeführt, dem ich für die Anregung zu dieser Arbeit und sein förderndes Interesse meinen herzlichen Dank aussprechen möchte.
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Schulze, W. Der Entladungsmechanismus im Geiger-Müllerschen Zählrohr und sein Zusammenhang mit Eigenschaften der normalen Glimmentladung. Z. Physik 78, 92–110 (1932). https://doi.org/10.1007/BF01342265
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01342265