Zusammenfassung
Die folgende Mitteilung gibt einen kurzen Auszug aus einer Schrift, die unter obigem Titel demnächst erscheinen soll. — Die unbefriedigenden Ergebnisse des Michelsonversuchs und seiner zahlreichen Wiederholungen beruhen nicht, wie man vermutet hat, auf physischen Störungen, sondern erklären sich daraus, daß man an die Ausführung der Experimente nach einem an sich durchaus richtigen Grundgedanken mit theoretischen Vorurteilen herangetreten ist, die zu verhängnisvollen Fehlgriffen in der Beobachtungsmethode geführt haben. Aus der Lage, in die das Problem geraten ist, gibt es nur einen Ausweg. Man muß die Theorie und Methode des Versuchs auf neuer Grundlage wieder aufbauen. Durch Einführung des Äthers als ausgezeichnetes Bezugsystem werden alle Schwierigkeiten behoben. Zuerst werden die Gesetze der Reflexion des Lichtes am bewegten Spiegel behandelt. Hierauf wird die mathematische Analyse des optischen Vorgangs im Interferometer streng durchgeführt und eine einwandfreie Versuchsmethode angegeben. Um die richtige Deutung der Ergebnisse zu sichern, muß die Fresnelsche Theorie des ruhenden Äthers in einigen Punkten, die das Verhalten des Äthers gegen die bewegte Materie betreffen, abgeändert und ergänzt werden. Damit sind alle Voraussetzungen erfüllt, um in den Fragen, zu deren Lösung der Michelsonversuch bestimmt ist, die letzte Entscheidung durch das Experiment unmittelbar herbeizuführen.
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Der die Ätherwindpole bestimmende Erddurchmesser ändert seine absolute Richtung im Laufe eines Sterntages nur unmerklich wenig. Dagegen beschreibt der Ätherwindpol selbst auf der rotierenden Erde einen Breitenkreis in dem ihrer Drehung entgegengesetzten Sinne. Hieraus folgt, daß die an einem bestimmten Orte beobachtete Ätherwindgeschwindigkeit nicht nur, wie schon bekannt, in ihrer Richtung, sondern auch in ihrem Beitrage einer täglichen Veränderung unterworfen ist.
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Papperitz, E. Theorie und Methode des Michelson-Versuches auf neuer Grundlage. Z. Physik 72, 226–239 (1931). https://doi.org/10.1007/BF01341910
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