Über Absorptionsspektren aus der Anregung innerer Elektronen

Zusammenfassung

Auf dem Kontinuum einer He-Entladung als Hintergrund werden in Rb-Dampf etwa 40 Absorptionslinien aufgenommen und vermessen, die weit jenseits der Seriengrenze des Rb I-Spektrums (2967 Å) bei 800 bis 600 Å liegen. Alle Linien - bis auf zwei sehr schwache - können in ein Termschema eingeordnet werden, dessen Grenzen die vier Terme (4 p)⁵ 5 s des Rb⁺ sind. Die Ordnung in Einzelserien kann infolge starker Unregelmäßigkeiten in den Rydberg-Nennern und in den Intensitäten nicht für alle Linien durchgeführt werden. Die längstwelligen Linien führen zu den Termen²P ^2/0₃ ,_1/2 (4 p)⁵ (5 s)², kürzerwellige zu den Termen aus (4 p)⁵ 5 sms und (4 p)⁵ 5 smd. Es liegt also die Anregung eines (4 p)-Elektrons aus dem neutralen Rb-Atom (4 p)⁶ 5 s bei unverändertem Valenzelektron durch Lichtabsorption vor. Die Linien sind fast sämtlich scharf. Es gelingt, sie in ein Termschema einzuordnen, das Rb I^b genannt wird. — In der Röntgen-Nomenklatur entspricht es dem N_II,_III-Absorptionsspektrum. Ein Vergleich der Übergänge eines Elektrons 1. von der (4 p)⁶-Schale nach 5 s im neutralen freien Atom mit 2. von der gleichen Schale im Rb⁺-Ion eines Kristalls (Rb-Salz oder Metall) in ein freies Niveau im Gitter ergibt etwa gleiche Energiebeträge für beide Prozesse.