Zusammenfassung
Elektrische und magnetische Felder rufen eine Änderung des Wärmetransportes in Gasen hervor; dieser nimmt im elektrischen Felde zu, im magnetischen dagegen ab. Außer dieser Gegensätzlichkeit im Richtungssinn der beiden Effekte zeigt auch deren Abhängigkeit von Feldstärke, Druck, Temperatur gänzlich verschiedenes Verhalten. Es werden Versuche beschrieben, aus denen hervorgeht, daß man es mit zwei prinzipiell verschiedenen Einwirkungen der Felder zu tun hat. Während der Einfluß des Magnetfeldes als reiner Wärmeleitungseffekt anzusehen ist, ist der Einfluß des elektrischen Feldes an das Vorhandensein von Konvektionsströmungen im Gase gebunden. Die Versuche lassen sich so deuten, daß das elektrische Feld eine Assoziation der Gasmoleküle hervorruft. Gelangen die gebildeten Mehrfachmoleküle durch Strömung an Orte höherer Temperatur, so dissoziieren sie, verbrauchen dabei Wärmeenergie und bewirken derart die beobachtete Zunahme des Wärmestromes in Gasen.
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Ein Teil der bei den Versuchen benutzten Apparate wurde mir von der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft in dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt. Fur die Mittel zur Beschaffung der großen Glas- und Quarzapparatur spreche ich der Helmholtz-Gesellschaft meinen besten Dank aus.
Den Herren cand. phil. J. Pietzner und W. Hein danke ich für ihre Hilfe bei der Ausführung der Versuche.
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Senftleben, H. Über den Einfluß von magnetischen und elektrischen Feldern auf den Wärmestrom in Gasen. Z. Physik 74, 757–769 (1932). https://doi.org/10.1007/BF01340425
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