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Über die Kohäsionsgrenzen des Steinsalzkristalls

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Zeitschrift für Physik

Zusammenfassung

Die vorliegende Arbeit ist der systematischen Untersuchung der Kohäsionseigenschaften des Steinsalzes in Abhängigkeit von seiner Vorgeschichte gewidmet.

Bei Zugbeanspruchung von Steinsalzspaltstäbchen senkrecht zur Würfelebene tritt oberhalb einer bestimmten Zugspannung Translationsstreifung auf, welche eine einfache Ermittlung der Streckgrenze ermöglicht, die bei Zimmertemperatur stets unterhalb der Zerreißgrenze gefunden wird. Die zwölf untersuchten natürlichen Steinsalzarten verschiedener Herkunft ergaben durchaus individuelle Streckgrenzen und Zerreißfestigkeiten. Tempern bei 600° C dagegen erniedrigt diese Kohäsionsgrenzen bis zu gemeinsamen Kleinstwerten, was als Folge thermischer Entfestigung nachgewiesen wird. Tempern oberhalb 600° C liefert individuelle Zunahmen der Kohäsionsgrenzen, die mit “eingefrorenen“ Wärmespannungen geringster Mengen „aktiver“ Verunreinigungsatome zusammenhängen. Für reinste, mechanisch ungestörte natürliche Steinsalzkristalle folgt aus den Ergebnissen ein Wert der Streckgrenze von höchstens 70 g/mm2, wogegen die Zerreißfestigkeit sicherlich unterhalb 217 g/mm2 gelegen ist. Aus der Schmelze gezogene Steinsalzkristalle ergaben teilweise schwankende Werte der Kohäsionsgrenzen. Ihre Verschiedenheiten von den natürlichen Kristallen dürften sich auf Unterschiede der „aktiven“ Verunreinigungsmengen sowie die andersartige Wärmevergangenheit zurückführen lassen. Ein Gehalt von 10−5Mol PbCl2 erhöht die Werte der Kohäsionsgrenzen der Schmelzflußkristalle auf etwa das Dreilache, womit das Bestehen einer erheblichen Reißverfestigung durch geringste Zusätze sichergestellt ist.

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Über einen Teil der nachfolgenden Ergebnisse wurde von Herrn Prof. Smekal anläßlich der Breslauer Gauvereinstagung vom 11. Januar 1930 bereits berichtet, siehe A. Smekal, Phys. ZS.31, 229, 1930.

Herrn Prof. Smekal möchte ich für vielfache Anregung und dauernde Unterstützung mit Rat und Tat bestens danken.

Die Ausführung der vorliegenden Arbeit wurde dem Verfasser durch ein Forschungsstipendium der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft ermöglicht und durch Mittel und Leihgabe von Apparaten unterstützt, wofür hier der herzlichste Dank ausgesprochen sei.

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Blank, F. Über die Kohäsionsgrenzen des Steinsalzkristalls. Z. Physik 61, 727–749 (1930). https://doi.org/10.1007/BF01340202

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