Zusammenfassung
Gelegentlich der Versuche zur Elektronenbeugung an dünnen Metallfilmen wurde eine noch gut meßbare Durchlässigkeit dieser Filme gegenüber langsamen Elektronen gefunden (40 bis 4 Volt), derart, daß die verschiedenen Metalle Absorptionsmaxima für Elektronen gewisser Geschwindigkeitsgebiete aufweisen. Eine Ausdehnung der Versuche auf die Reflexion langsamer Elektronen an denselben Filmen führte zu dem Ergebnis, daß die Absorptionsmaxima in Reflexion ebenfalls erscheinen. Man findet also für Elektronen eine ähnliche Gesetzmäßigkeit wie für Licht: Was gut absorbiert, reflektiert gut bei gleicher Elektronenenergie. Die Versuchsanordnung, mit der diese selektive Absorption und Reflexion gefunden wurde, ist in §2 und 3 beschrieben. Die Ergebnisse werden in § 6 und 7 mitgeteilt, wobei die verschiedenen Metalle nach ihrer Stellung in den Vertikalreihen des periodischen Systems geordnet sind. Eine Zurückführung der selektiven Maxima auf bekannte Größen des Metallatoms oder des Metallgitters ist noch nicht gelungen. Es kann nicht entschieden werden, ob es sich um eine dem Ramsauereffekt der Metallatome entsprechende Erscheinung handelt oder um eine neue Erscheinung des Metallgitters. Wahrscheinlichkeit hat die Erklärung, daß man es mit Absorptionsbanden der äußeren Dispersionselektronen der Metallatome zu tun hat, die in ihrer Voltlage durch das Gitter etwas modifiziert sind.
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Rupp, E. Über selektive Absorption und Reflexion langsamer Elektronen an Metallen. Z. Physik 58, 145–164 (1929). https://doi.org/10.1007/BF01339038
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