Die Erscheinung des beweglichen Einfach- und Mehrfachbrennflecks an der Kathode des elektrischen Lichtbogens

Zusammenfassung

Bei der Untersuchung der Hg-Hochdruckentladung findet man im Bereich kleiner Stromstärken die Erscheinung des beweglichen Bogenansatzes. Im Übergangsgebiet zwischen dem kontraktionsbestimmten Brennfleck und dem thermischen Bogen beobachtet man neben ruhenden Mehrfachansätzen ebenfalls bewegliche Einund Mehrfachbrennflecke. Das Einsetzen der Brennfleckbewegung in Abhängigkeit ven der Stromerniedrigung folgt bestimmten Gesetzmäßigkeiten. Die Bewegung ist mit Spannungsschwankungen verbunden, deren Amplitude bei den stromschwachen Entladungen größer ist als bei den stromstarken Entladungen. Das Verhalten des Hg-Hochdruckbogens kann verstanden werden, wenn man den Übergang zu dem bewegten Bogenansatz mit dem Verlassen des stabilen Bereiches des Kontraktionsmechanismus identifiziert. Dabei ergibt sich unter anderem, daß für die Funktion des Kontraktionsmechanismus nicht nur ein bestimmter Druck, sondern auch ein bestimmter Mindeststrom erforderlich ist. Nach dem Verlassen des stabilen Bereiches kann die Kontinuität des Stromtransportes wiederhergestellt werden, wenn man eine erhöhte Beteiligung der thermischen und Feldelektronenemission des Kathodenmaterials unter Berücksichtigung der Bedeutung von Gasbeladung und Grobfeinfaktor zu Hilfe nimmt. Die genannten Einflüsse geben einen Anhalt für die Bewegungstendenz des Bogenansatzes, sowie die Deutung der beobachteten Spannungsoszillogramme.