Zusammenfassung
1. Franck und anschließend Condon leiteten aus mechanischen Erhaltungssätzen ein Auswahlgesetz für die Intensitätsverteilung der Kernschwingungen in Bandenspektren ab. Dies Gesetz wird sinngemäß auf die Rotation von Molekülen übertragen durch den Satz von der Erhaltung des Impulsmoments. Auf dieser Grundlage soll das schroffe Abreißen einzelner Banden bei hohen Werten der Rotationsquantenzahl gedeutet werden. — 2. Die Energiekurven, die eine Anschauung von der Stabilität des rotierenden Moleküls geben, zeigen einen labilen Punkt für einen Energiewert, der unter Umständen die Dissoziationsarbeit des Moleküls weit übersteigt, und für einen Wert des Kernabstandes, der den Gleichgewichtswert nur wenig übersteigt. — 3. Am Beispiel des Quecksilberhydrids wird die Theorie bestätigt. — 4. Die Theorie führt, abweichend von der Auffassung von Franck und Sponer, zu dem Schluß, daß die Beobachtung einer schroff abreißenden Reihe von Rotationsquanten — im Gegensatz zur entsprechenden Erscheinung bei Kernschwingungsquanten — nicht die Berechnung der Dissoziationsarbeit ermöglicht. — 5. Die diffusen Bandenlinien, die an die Grenze der scharfen Linien anschließen, werden versuchsweise gedeutet.
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Der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft schulde ich aufrichtigen Dank für die Gewährung eines Forschungsstipendiums.
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Oldenberg, O. Über den Zerfall von Molekülen durch Rotation. Z. Physik 56, 563–575 (1929). https://doi.org/10.1007/BF01338867
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