Zusammenfassung
Durch Reduktion der Alkalisulfate entstehen Leuchtstoffe, die bei Bestrahlung mit der Quecksilberlinie Hgλ=366 mμ rot, und bei Anregung mit Hgλ=254 mμ blau lumineszieren. Es wird geklärt, daß das rote Leuchten auf Polysulfidbildung zurückzuführen ist, während die blaue Lumineszenz durch den Einbau von Alkaliatomen in die Alkalisulfate verursacht wird. Die Spektren der Leuchtstoffe werden bei verschiedenen Temperaturen aufgenommen, und die Lumineszenzintensität (Quantenausbeute) in Abhängigkeit von der Temperatur gemessen. Aus der Aufnahme der Abklingkurven und der Tatsache, daß die Lumineszenzintensität bei allen Temperaturen der Erregungsintensität proportional ist, folgt, daß bei den Polysulfiden der Leuchtmechanismus monomolekular ist. Die alkaliaktivierten Sulfate klingen dagegen etwa zehnmal schneller ab, und ihre Lumineszenzfähigkeit läßt erst bei wesentlich höheren Temperaturen nach als die der Polysulfide. Die beiden Lumineszenzvorgänge, die am gleichen Reaktionsprodukt auftreten, besitzen also verschiedene Ursachen und Mechanismen.
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Vorgetragen am 19. September 1951 auf der Tagung des Verbandes Deutscher Physikalischer Gesellschaften in Karlsruhe.
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Gobrecht, H., Hahn, D. Über die Lumineszenz der Alkalisulfide und -sulfate. Z. Physik 132, 111–128 (1952). https://doi.org/10.1007/BF01338580
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