Zusammenfassung
Die auf Grund röntgenographischer Untersuchungsergebnisse bisher getroffene Einteilung der Kristalle in „Ideal“- und „Mosaik“-Kristalle wird nachgeprüft. Dabei ergibt sich, daß einerseits die bisher röntgenographisch beobachtete „Mosaikstruktur“ wahrscheinlich ein sekundärer Effekt ist, verursacht durch plastische Verformung. Andererseits kann aber auch bei Gültigkeit der dynamischen Theorie bei der Reflexion der Röntgenstrahlen an Kristallen nichts Sicheres über das Fehlen einer Mosaikstruktur ausgesagt werden. Dagegen ließ sich zeigen, daß die vor kurzem vom Verfasser mikroskopisch beobachtete „Wachstums-Lamellenstruktur“ eine im Wachstumsmechanismus der Metall- und Salzkristalle begründete und damit grundsätzliche Erscheinung im Kristallaufbau darstellt. Die quantitative und qualitative Beschaffenheit dieser Lamellenstruktur und ihre Veränderungen durch plastische Verformung und bei der Rekristallisation werden beschrieben und gewisse Unterschiede in den strukturabhängigen Eigenschaften gegossener, plastisch verformter und rekristallisierter Metalle darauf zurückgeführt.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Graf, L. Zum Gefügeaufbau der Realkristalle. Z. Physik 121, 73–99 (1943). https://doi.org/10.1007/BF01336923
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01336923