Zusammenfassung
Im I. Teil der Arbeit wird von einer Berechnung der Abweichungen von der Boltzmann-Verteilung der Ladungsträger ausgegangen, welche bei Abweichungen vom statischen Gleichgewichtszustand entstehen. Mit ihrer Hilfe und unter Benutzung einer Reihe von Annahmen ergibt sich eine quantitative Darstellung der Sondencharakteristiken bei hohen Drucken. Da die Boltzmann-Formel genauer nur bei Entnahme kleiner Sondenströme gelten kann, erhält man mit steigenden Sondenströmen ansteigende Abweichungen von der durch die Langmuir- und Mott- Smithschen Theorie geforderten Geraden. Nimmt man die Sondencharakteristiken mit Sonden verschiedener Oberfläche auf, so erfordert die angenäherte Gültigkeit der Boltzmann-Formel bei kleinen Sondenströmen nicht nur die asymptotische Annäherung an die Langmuir- und Mott-Smithsche Gerade, sondern auch Proportionalität des Sondenstromes mit der Sondenoberfläche, und erst bei höheren Sondenströmen dürfen mit zunehmender Sondenoberfläche zunehmende Abweichungen von der Geraden auftreten. — Im II. Teil wird die Theorie durch Messungen an der positiven Neonsäule geprüft und in den wesentlichsten Punkten bestätigt. Die aus den experimentellen Charakteristiken ermittelten Elektronentemperaturen werden mit aus einer Energiebilanzbetrachtung folgenden theoretischen verglichen. Die experimentellen ergeben sich fast doppelt so groß wie die theoretischen.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Herrn Professor Seeliger möchte ich für fördernde Diskussionen herzlichst danken. Dank schulde ich ferner der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft für die Gewährung eines Forschungsstipendiums, und der Studiengesellschaft für elektrische Beleuchtung für weitgehende Unterstützung.
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Sommermeyer, K. Die Sondencharakteristiken der Entladungen in Gasen von hohen Drucken. Z. Physik 90, 232–248 (1934). https://doi.org/10.1007/BF01333517
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01333517