Zusammenfassung
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1.
Die von Perrin aufgefundene Zerstörung der Fluoreszenzfähigkeit organischer Lösungen hängt, wie früher vermutet und auch von Wood gefunden, von der Konzentration des wirkenden Lichtes ab.
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2.
Von zwei Lösungen gleicher Konzentration kann die schwächer fluoreszierende schneller verändert werden als die andere.
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3.
Von zwei gleich hell fluoreszierenden Lösungen mit identischem Absorptions- und Fluoreszenzspektrum kann die eine schneller verändert werden als die andere und dabei ein anderes Umwandlungsprodukt ergeben.
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4.
Das Fluoreszenzspektrum eines neu sich bildenden Körpers verschiebt sich in demselben Sinne wie sein Absorptionsspektrum.
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5.
Bei tiefen Temperaturen wird die Fluoreszenzhelligkeit nicht merklich veräudert, die chemische Reaktion fast ganz verhindert.
Aus diesen Gründen ist die Perrinsche Hypothese, nach welcher die Fluoreszenz eine Begleiterscheinung der chemischen Umwandlung ist, nicht aufrecht zu erhalten. Andererseits ist die zweifache Möglichkeit: entweder Fluoreszenz oder chemische Umsetzung von Bedeutung für die Gültigkeit des photochemischen Äquivalentgesetzes.
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Ein Teil der bei diesen Versuchen benutzten Apparate war aus Mitteln beschafft, die ich der Jagor-Stiftung verdanke.
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Pringsheim, P. Über die Zerstörung der Fluoreszenzfähigkeit fluoreszierender Lösungen durch Licht und das photochemische Äquivalentgesetz. Z. Physik 10, 176–184 (1922). https://doi.org/10.1007/BF01332558
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01332558