Zur Frage nach der Dehydratation des Bariumplatincyanürs unter der Wirkung der Röntgenstrahlen

Zusammenfassung

1. Es wurde die Dehydratation vom BaPt(CN)₄. 4H₂O im Vakuum und die darauf folgende Hydratation bei Atmosphärendruck mit Hilfe einer Mikrowage untersucht. Die erhaltenen Kurven zeigten, daß im Druckintervalle 0,015 bis 0,004 mm der erste Wasserverlust im Mittel entweder 5,34 oder 4,46 % des Präparatgewichts betrug, was in den Grenzen der Versuchsfehler 1 1/2 bzw. 1 1/4 Mol H₂O entsprechen würde. Bei der darauf folgenden Hydratation konnte dieser Wasserverlust gedeckt werden oder die absorbierte Wassermenge war kleiner. Bei wiederholten De- und Hydratationen nahm der prozentuale Betrag des entweichenden bzw. wieder aufgenommenen Wassers stufenweise ab. Das so modifizierte Kristallhydrat konnte schließlich 3 3/4, 3 1/2 oder 3 1/4 Mol H₂O enthalten, und solche Endprodukte konnten periodisch im Mittel 3,46 % ≅ 1 Mol oder 2,64 % ≅ 3/4 Mol H₂O im Vakuum abgeben und bei Atmosphärendruck aufnehmen. Das vorher grüne Präparat wurde bei der ersten Dehydratation ziegelrot (auch bräunlich) und verlor diese Farbe bei der darauf folgenden Hydratation nicht. — 2. Bei einer Röhrenleistung von 55 kV und 7 mA wurde nach einer sechsstündigen R-Strahlenwirkung das Präparat orangefarbig. Ein Wasserverlust konnte dabei nicht festgestellt werden. Nach der Strahlenwirkung verhielt sich das Präparat im Vakuum wie das unbestrahlte.